Passfoto für Kleinkinder selbst machen

Reisetricks & Spartipps

Wer kennt es nicht? Du gehst mit deinem Kleinkind zum Fotografen, aber anstatt brav in die Kamera zu schauen, dreht es den Kopf weg, hält sich die Hände vors Gesicht oder fängt sogar an zu weinen. Kein Wunder – die Umgebung ist ungewohnt, der Fotograf ein Fremder und dann darf sich dein Kind auch nicht an dich anlehnen (es muss ja alleine aufs Bild). Das macht nicht jedes Kind mit … ohne Mamas oder Papas Halt wird das Ganze schnell zur echten Herausforderung. Aber zum Glück gibt es eine einfache Lösung: Du kannst das Passfoto für dein Kind selbst machen – entspannt zu Hause, ohne Stress und in gewohnter Umgebung.

Kann ich ein Passfoto für mein Kleinkind tatsächlich selbst machen?

Viele Eltern fragen sich: Lohnt sich der Versuch wirklich, ein Passfoto für mein Kind selbst zu machen? Ist das erlaubt – und die Qualität gut genug? Die Antwort lautet: Ja! (Wir haben es erfolgreich ausprobiert.) Denn während die Fotosession beim professionellen Fotografen zum Stresstest für alle werden kann, kannst du mit wenigen Hilfsmitteln ein passendes Foto selbst erstellen – und auch Geld dabei sparen. Du kannst den perfekten Moment abwarten, in dem dein Kind entspannt und gut gelaunt ist. Wo sich die Passfotos dann auch noch schnell, in guter Qualität und günstig ausdrucken lassen, verraten wir ebenfalls hier.

Welche Anforderungen gibt es für ein Passfoto für Kinder unter 6 Jahren?

Die gute Nachricht: Für Kinder unter sechs Jahren gelten keine strengen biometrischen Passbild-Anforderungen. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest:

  • Frontalaufnahme: Dein Kind sollte möglichst direkt in die Kamera schauen.
  • Neutraler Hintergrund: Eine helle, einfarbige Wand oder ein weißes Tuch als Hintergrund ist ideal.
  • Gesicht gut sichtbar: Keine Schatten, Spielzeuge oder Hände vor dem Gesicht.
  • Natürlicher Ausdruck: Ein leichtes Lächeln ist erlaubt, aber der Mund sollte möglichst geschlossen sein und die Augen auf.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Passbild für Kinder selbst machen

1. Ort und Beleuchtung

  • Wähle einen gut beleuchteten Raum mit Tageslicht oder weichem Kunstlicht.
  • Falls du eine Ringleuchte hast, die viele Menschen für Social-Media-Video besitzen, nutze sie. Oder frage in deinem Bekanntenkreis oder auf nebenan.de, ob die jemand für ein paar Tage verleihen kann. Wir haben für unseren Praxistest (siehe unten) diese 10-Zoll-Ringleuchte mit Stativ benutzt.
  • Vermeide Blitzlicht, da es harte Schatten oder rote Augen verursachen kann.
  • Platziere dein Kind vor einem neutralen Hintergrund (weiße Wand oder Bettlaken). Wir hatten eine weiße Raufasertapete im Hintergrund und das ging auch.

2. Positionierung

  • Für Babys: Lege dein Baby auf eine helle Decke und fotografiere von oben.
  • Für Kleinkinder: Lass dein Kind auf einem Hocker, auf der Sofalehne oder auf dem Boden sitzen.
  • Achte darauf, dass der Kopf gerade gehalten wird und die Augen auf sind.

3. Foto aufnehmen

  • Nutze eine Kamera mit hoher Auflösung oder ein Smartphone mit guter Bildqualität.
  • Mach mehrere Aufnahmen, um die beste auszuwählen. Und bleib entspannt! Vielleicht klappt’s auch erst am nächsten Tag (oder übernächsten).
  • Macht ein Spiel draus: Vielleicht müssen auch erst mal die Kuscheltiere für eine Fotosession herhalten.

4. Bildausschnitt und Format

  • Nutze kostenlose Online-Tools oder Apps für die richtige Größe und den Zuschnitt. Unser Tipp: die Passfoto-App von dm oder cewe (die sind quasi identisch). Kein gutes Ergebnis haben wir leider mit der Rossmann-Fotowelt erhalten. Mehr dazu unten im Artikel!
  • Die Standardgröße für Passbilder beträgt 35 x 45 mm.
  • Das Gesicht sollte etwa 70–80 % des Bildes einnehmen.

Häufige Fehler vermeiden

Viele Eltern machen beim Erstellen eines Passfotos für ihr Kind typische Fehler. Achte auf folgende Punkte:

  • Kopf ist schief oder gedreht → Das Gesicht sollte möglichst gerade in die Kamera schauen. Aber wenn der Oberkörper verdreht ist, ist das okay.
  • Schlechte Beleuchtung → Es dürfen sich keine Schatten im Gesicht abzeichnen. Nutze daher am besten eine Ringleuchte, die frontal auf das Gesicht gerichtet ist. Irgendwer in deiner Nähe hat garantiert eine zum Ausleihen!
  • Hintergrund ist unruhig → Nutze eine neutrale Fläche ohne Muster. Die dezenten Schatten einer Raufaser sind unserer Erfahrung nach aber wie gesagt okay.
  • Kind schaut nicht in die Kamera → Probiere Geräusche oder ein Spielzeug hinter der Kamera, um die Aufmerksamkeit zu gewinnen. Fahr zur Not die harten Geschütze auf: Bestechung mit einem Quetschie oder Keks!

Kann ich das selbst gemachte Passfoto für den Personalausweis oder Reisepass verwenden?

Ja, selbst gemachte Passbilder sind vollkommen ausreichend, solange sie die grundlegenden Anforderungen (siehe oben) erfüllen. Du kannst das Foto zu Hause ausdrucken oder online zuschneiden und in einer Drogerie oder einem Fotodienstleister drucken lassen. Den Ausdruck auf Fotopapier musst du auch nicht unbedingt mit einer Schere oder Cuttermesser zurechtschneiden. Bei Antragstellung im Bürgeramt wird es von dem Sachbearbeiter passend ausgestanzt.

Unser Praxistest

Wir haben im Februar 2025 mit unserem selbstgemachten Kleinkind-Passfoto sowohl die Rossmann-Fotowelt als auch die App dm-Passbild getestet. Und zwar mit dem exakt selben mit dem Handy aufgenommenen Foto. (Wir sind keine Werbepartner, dies ist ein persönlicher Erfahrungsbericht.)

❌ Rossmann-Fotowelt

Zwar kann man auf der Webseite der Rossmann-Fotowelt den Fotoausschnitt selbst wählen und sich das 4er-Fotoset dann schnell und entspannt per Post zuschicken lassen. Preis: 2,99 € plus 1,99 € Versand.

Aber leider sagte uns die Sachbearbeiterin im Bürgeramt, dass die Qualität nicht ausreiche.

✅ dm-Passbild

Die dm-Passbild-App wählt den Bildausschnitt selbst. Unsere Vermutung ist, dass die Software nicht erkennt, dass es sich um ein Kleinkind handelt – denn, was wir auch versucht haben, es schneidet oben etwas von den Haaren ab. Die App spuckt einen QR-Code aus, den man in vielen dm-Filialen einfach vor eine cewe-Fotostation halten kann, schon plumpst ein 4er-Fotoset plus Quittung heraus und man bezahlt ganz normal an der Kasse. Preis: 5,95 €.

Die Qualität der Fotos war deutlich besser und trotz der abgeschnittenen Haare wurde das Foto für den Ausweis akzeptiert.

Fazit

Ein Passfoto für Kleinkinder selbst zu machen ist … vielleicht nicht einfacher, aber stressfreier und spart Geld. Da für Kinder unter sechs Jahren keine strengen biometrischen Vorgaben gelten, kannst du mit ein paar Tricks ein geeignetes Bild aufnehmen. Mit guter Vorbereitung und den richtigen Tools steht dem selbstgemachten Passfoto nichts im Wege und du kannst los zum Bürgeramt, einen Personalausweis oder Reisepass für dein Kleinkind beantragen!

Hast du bereits ein Passfoto für dein Kind selbst gemacht? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

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